Meribel (Trois Valleés, Frankreich)


Das größte zusammenhängende Skigebiet der Welt mit über 600 Pistenkilometern war vom 15.-22.01.2005 unser Ziel, welches wir nach fast 12 Stunden Reisezeit auch endlich erreichten (die Empfehlung nicht durch Annecy und Albertville sondern über die Autobahn (ca. 60 km weiter) zu fahren sollte man durchaus ernst nehmen!).


Meribel selbst liegt auf 1450m Höhe und hat zumindest noch etwas den Charakter eines Alpendorfes (im Gegensatz zu Val Thorens oder insbesondere Les Menuires, letzteres besteht fast ausschließlich aus riesigen Betonbauten, die nun absolt nicht da hin passen) und bettet sich ganz nett zwischen ein paar Bäumen mit seinen fast ausschließlich in Holz gehaltenen Chalets in die Täler ein. Der Höhenunterschied zwischen Hauptdorf und den einzelnen Ortsteilen ist recht groß, so dass Spaziergänge recht anstrengend sind, aber einerseits gibt es sowieso nur im Hauptteil eine große Einkaufsstraße (die auf Grund der Preise aber nicht wirklich zum Shopping einlädt) und andererseits kann man dafür auch den Ski-Bus benutzen, der bis zum späten Abend durchs Dorf fährt.


Von den meisten Chalets kann man wenige Meter weiter auf die Piste gelangen, da sich diese gut am Ort entlang schlängeln und direkt zum Pistensammelpunkt führt (Meribel 1450). Von hier aus geht es entweder in das 200m höher gelegene Meribel-Mottaret oder in Richtung Val Thorens, Les Menuires oder Courchevel - das ist eben der Vorteil von Meribel, dem Herzen der 3 Täler, dass man extrem schnell in alle Gebiete des riesigen Ski-Areals kommt. Das Skigebiet von Meribel ist ausreichend groß, aber vielleicht nicht ganz so abwechslungsreich wie in Courchevel, auch fehlen die Gondel-Kuruiositäten wie man sie in Les Menuires und Courchevel findet (wie die Überraschungseier (4er Gondeln mit Klappmechanismus) und Müllkübel (Ein-Mann-Kübel, die tatsächlich so aussehen)). Die Pisten sind nicht sonderlich ausgeschildert, so dass man doch schon mal an der falschen Gondel (besonders in Courchevel) steht. Übrigens, da es nur eine Gondel nach Val Thorens gibt, sollte man recht früh an der Plattiers-Gondel sein, da man sonst schnell länger am "Cote Brune"-Lift steht.


Ansonsten sollte man nicht allzu oft nach Courchevel fahren, auch wenn dort ein großes und schönes Ski-Gebiet (mit recht vielen Bäumen) lockt, da die Preise dort noch einmal deutlich höher als in Meribel liegen (das gilt auch für die Hütten an den Übergängen zu Courchevel). Man merkt doch den gehobenen Stil, nicht nur an der Ausstattung der Restaurants, sondern auch an der Häufigkeit der Räumung der Landebahn.


Das Wetter meinte es in den ersten 2 Tagen gut mit uns - strahlend blauer Himmel bei knappen Minusgraden. Allerdings war dafür der Schnee dürftig (ca. 60 cm laut Angabe), insbesondere höher gelegene Pisten hatten schon lange keinen Schnee mehr gesehen, andererseits gab es genug gut fahrbare Pisten. Anschließend drehte sich der Spieß um, es schneite unaufhörlich so dass die Pisten wieder weiß wurden, dafür war die Sicht von ausreichend bis nicht vorhanden. Aber wann hat man schon jeden Tag Neuschnee (insgesamt ca. 60 cm)? Trotzdem konnten wir jeden Tag ausreichend fahren, auch wenn wir auch diesmal nicht auf den höchsten Punkt der 3 Täler konnten, da der Lift wieder mal geschlossen war. Dafür war jedes mal die Aussicht aus der Plattiers-Gondel auf den Mt. Blanc grandios, man hat das Gefühl, dass er immer größer wird!


Die Preise waren leider auch ähnlich wie der Mt. Blanc, zumindest hatte ich bisher dahin noch nichts heftigeres erlebt: Für einen halben Liter Bier 7,80 €, eine Portion Pommes Frites für 6,- € und für Spaghetti Bolognese von 8,00 - 23,50 € spricht für sich. In den meisten Restaurants ist sind große Schilder mit "Picknick verboten" angebracht, was aber angesichts dieser Preise keinem zu verübeln wäre. Insbesondere in Courchevel gab es in vielen Hütten Reservierungen, so dass man teilweise nicht einmal einen Platz bekam! So versuchten wir dann auch uns in Meribel oder Val Thorens aufzuhalten, wenn unser Magen knurrte. Die preiswerteste Hütte fanden wir unterhalb vom Mt. de la Chambre, im Restaurant Sitelle gab es Spaghetti für 8,- € und Glühwein für 3,- €. Absolut nicht empfehlenswert ist das Restaurant am Col de la Loze - es ist teuer und die Kellner sind arrogant und aufdringlich!


Unsere Unterkunft, eine Wohnung in einem größeren Chalet im Ortsteil Le Plateau war mal wieder recht beengt, obwohl wir nur zu fünft in einer Wohnung für 7 Personen "hausten", aber wenn man nicht horrende Summen ausgeben will oder nicht in einem kleinen Nebenort wie La Tania oder St. Martin wohnen möchte, muss man sich an diese "Kojen" in Frankreich gewöhnen.


Insgesamt kann ich Meribel sehr empfehlen: man ist in der Tat im Herzen der 3 Täler, der Ort ist recht idyllisch und die Preise sind für Frankreich moderat. Und last but not least, kann man die über 600 Pistenkilometer wirklich ausnutzen, was schon beeindruckend ist!


Informative Links:


Last update: Februar 2005

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