Bali (Indonesien)

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Zeremonie in DenpasarAm nächsten Tag testeten wir die Bemo-Verbindung in Balis Hauptstadt Denpasar. Dazu setzten wir uns in ein blaues Bemo und ließen uns für 2.000 Rp. nach Tegal (eine von vielen Busstationen) bringen, was mehr als eine Stunde dauerte. Dort ganz in der Nähe - etwas versteckt auf der gegenüberliegenden Seite - liegt Puri Pemecutan, ein ehemaliger Palast, der jetzt zu großen Teilen in ein Hotel umfunktioniert wurde. Trotzdem kann man dieses Überbleibsel aus vergangener Zeit besichtigen und durchaus Sehenswertes erblicken. So gibt es nicht nur den obligatorischen Tempelkomplex sondern auch reich verzierte Holzmöbel vom Sessel bis zum Schrank. Anschließend schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen, allerdings ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten zu entdecken - hier ein netter Shop, da ein Markt, dort ein preiswerter Straßengrill. Plötzlich ebbte das sonst allgegenwärtige Chaos auf der Straße ab und verwandelte sich in ein Menschenstrom, der zu einer Prozession zu einem Tempel zog. Tausende Männer, Frauen und Kinder mit Opfergaben und Tempelschirmen beteiligten sich an dieser Prozession und verwandelten die Straße in ein weißes Meer.

Da die Zeit bereits fortgeschritten war und wir unser Abendessen auf dem Nightmarket von Kereneng (eine weitere Busstation) einnehmen wollten, stiegen wir in das nächste Bemo - diesmal mit der Frage, ob er nach Kereneng fahre, da keinerlei Schilder daraufhinwiesen. Dies bejahte der Fahrer und los ging die Stadtbesichtigung: Jedes mal wenn wir glaubten, er würde wieder die richtige Himmelsrichtung einschlagen, bog er kurzerhand ab und nahm den nächsten Bogen. Als wir schon nicht mehr damit rechneten jemals an unser Ziel zu gelangen rief uns der Fahrer entgegen (nach ca. 45 Minuten und einer Luftlinienentfernung von ca. 2 km!): "Kereneng, Pasar Malam" - und das ganze für nur 1.000 Rs! Fazit: wer viel Zeit hat kann sich beruhigt in das Erlebnis Bemo-Fahrt stürzen!

Spanferkel auf dem Pasar Malam von DenpasarMittlerweile ziemlich hungrig stöberten wir über den gut gefüllten Nacht-Markt. Da sich scheinbar nicht viele Touristen hierher verirren, gab es auch einige belustigte aber freundliche Blicke. Andere wollten die Gunst der Stunde nutzen und mal ein paar Touris über die Ohren hauen (nach ausgehandeltem Preis gab es statt der üblichen Portion (10 Spieße) plötzlich nur die Hälfte). Ich entschied mich für ein traditionelles Spanferkel, welches aus 3 Streifchen Fleisch und ein paar Brocken Fett bestand, dafür aber mit diversen Kleinigkeiten wie Salaten, ein Stück Bratwurst, einem anderen "Knödel", zwei kleinen Spießchen mit Gehacktem und natürlich Reis angereichert wurde. Zu guter letzt fragte sie mich noch, ob ich denn auch von dieser wunderschönen Soße probieren wolle und da ich gerade sehr experimentierfreudig war, bejahte ich es. Dafür wurde ich allerdings mit zwei tränenden Augen bestraft, da dieses kleine Häufchen all meine Flüssigkeit in selbige trieb und ich dies nur mit diversen Löffeln Reis eindämmen konnte. Nachdem meine Geschmacksnerven vom Totenbett auferstanden waren, konnte ich mich den anderen Kleinigkeiten zuwenden, die durchaus ihren Reiz hatten. Später probierten wir dann noch die bereits erwähnten Spieße sowie ein vegetarisches Gericht mit einer häufig anzutreffenden Pflanze, die ein wenig Ähnlichkeit mit Spinat aufwies. Dazu gab es leckeren Fruchtsaft aus Ananas, Melone und Papaya. Gut gestärkt (und dabei nur wenig den Geldbeutel angegriffen: Gerichte gibt es von 3 bis 5.000 Rp.) ging es dann wieder gen "Heimat".

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