Bali (Indonesien)

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Die Gerichtshalle mit SteinfigurenAm nächsten Tag ging es noch weiter in Richtung Osten, wobei wir zuerst in Klungkung hielten, wo wir uns die berühmte Gerichtshalle (Kerta Gosah) mit samt ihrer Parkanlage ansahen. Auch wenn es hier sonst nichts weiter zu sehen gibt, lohnt der Besuch der Anlage durchaus. Sowohl die Gerichtshalle selbst mit ihren vielen Bilder unter dem Dach (es werden diverse Geschichten über die Strafen damaliger Sünder "erzählt", die auf ziemliche Grausamkeiten hindeuten!), aber auch die vielen Steinmetzfiguren rund um die Halle - welche von einem Wassergraben mit Lotusblumen umgeben werden - können sich sehen lassen.

Junge Mädchen auf dem Weg zum MuttertempelAnschließend besuchten wir die Mutter aller Tempel auf Bali (deshalb auch Muttertempel genannt) - Pura Besakih. Dies war wohl der Höhepunkt unserer Reise, da hier den Göttern eindrucksvoll Leben eingehaucht wird. Nicht nur die Lage am Hang des Gunung Agung (auf ca. 1.000m), der die Anlage im Hintergrund zu bewachen scheint und allgegenwärtig ist, sondern auch die Größe und Schönheit der Tempel beeindrucken. Das i-Tüpfelchen setzte dem ganzen aber die gerade begonnenen Feierlichkeiten auf: Die Tempelprozession ließ diesen Ausflug zu einem unvergesslichen Ereignis werden! Aus allen Teilen der Insel und natürlich auch aus ganz Indonesien strömten die Menschen hierher um ihre Opfergaben zu überbringen und mit ihren Gebeten die Götter gütig zu stimmen. Tausende empfingen im Inneren der Anlage das heilige Wasser, opferten Blumen und Früchte, beteten und verströmten einen Hauch von "Götterdämmerung".

Prozession am Tempel Pura BesakihDie Stimmung die über dem Tempel lag lässt sich nur sehr schwer beschreiben und wer noch nie etwas ähnliches gesehen hat, kann es sicher noch schwerer begreifen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich eine derartige Prozession anzusehen. Glücklicherweise wird auf Bali recht viel gefeiert, so dass die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist (einfach die Einheimischen fragen, wo gerade ein Tempelfest stattfindet). Man sollte sich einfach ein wenig Zeit nehmen und alles auf sich wirken lassen...

Reis aus dem PalmemblattDas taten wir auch, doch am Nachmittag brachen wir dann doch auf, um uns noch ein traditionelles Dorf anzuschauen. Zwar wohnten dort keine Bali-Agas und die Kleidung der Menschen sah auch nicht gerade landestypisch aus, dafür konnte man aber den Haus- und Dorfbau nach Balinesischem Stil begutachten (jede Familie besitzt ein quadratisches Grundstück, wobei der Tempel immer zum heiligen Vulkan zeigt), sehen wie eine gewöhnliche Küche aussieht und wie viel Platz im Durchschnitt einem Bewohner zur Verfügung steht. Besonders interessant war die angegliederte Schule, in der gerade traditionelle Tänze, begleitet von einem Gamelan-Orchester aus 6-9jährigen, gelehrt wurden. Die Begeisterung der Kleinen hätte uns beinahe zum Mitmachen bewegt.

Der Markt von UbudDer nächste Tag führte uns zum Markt von Ubud, der sich als Shopping-Paradies herausstellte. In einer angenehmen Marktatmosphäre kann man durch all die kleinen Holzschnitzer-, Töpfer-, Bilderläden schlendern und um alles Feilschen wo nach einem beliebt. Wer früh aufsteht scheint besonders gute Geschäfte machen zu können, da offensichtlich das erste Geschäft eine Art Ritual ist, wo man einen "Good-Morning-Price" bekommt. Wir erstanden so ein 1,20 m großes Regenrohr mit Schnitzereien für 5,- DM! Wer lieber etwas für das leibliche Wohl möchte wird sicher im angegliederten Obst- und Gemüsemarkt fündig.

Außer dem Marktleben hat meines Erachtens Ubud nicht sonderlich viel zu bieten, es ist mehr eine "Künstlerecke", aber durchaus angenehm und einen Stopp auf der Durchreise kann man ruhig einlegen. Wer dazu bereit ist ein wenig mehr Geld auszugeben kann sogar königlich wohnen. Direkt gegenüber vom Markt befindet sich ein Palast, der in ein Hotel umfunktioniert wurde, allerdings merkt man dies fast gar nicht, da alles im ursprünglichen Stil belassen wurde. Man kommt sich dadurch zurückversetzt in die Zeiten der Königsfamilien und zumindest in der Nebenzeit bekommt ein solch königliches Gemach für unter 50,- USD, was im Vergleich zu manchen Hotels gar nicht so viel ist.

Den Rückweg traten wir übrigens via Bemo an. Leider ging dies nur in Etappen, so dass wir zunächst bis Batubulan fuhren (mit 3.000 Rp. teuerste Bemo-Fahrt!), dann bis Kereneng in Denpasar (2.000 Rp.) und zuletzt bis Sanur (1.500 Rp.) und so fast 3 Stunden im Bemo zubrachten.

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