Korsika (Frankreich)

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Start in Deutschland: 
Gegen 15.00 Uhr ging es in Braunschweig los, um zunächst über die A2 und A14 auf die Autobahn A9 zu gelangen. Bis München musste ich mich dann entweder für die Weiterfahrt auf der Autobahn (A99, dann Richtung Salzburg und Innsbruck) oder die Landstraße (Garmisch-Partenkirchen, Fernpaß und Innsbruck) entscheiden. Aufgrund der langsam eintretenden Müdigkeit entschied ich mich für die weitaus aufregendere Strecke über den Fernpaß. Da die Müdigkeit auch nach Innsbruck nicht so richtig nachließ, fuhr ich weiter auf der Landstraße bis ca. 20km hinter dem Brennerpaß (wenn es nicht so sehr geregnet hätte und etwas heller wäre, bestimmt eine sehr schöne Strecke), den ich gegen 2.00 Uhr morgens passierte. Die folgende Strecke habe ich rein aus Zeitgründen auf der Autobahn verbracht. Die Langweiligkeit zwang mich allerdings zu nun fast einstündigen Pausen, was wiederum meinen Zeitplan, der das Erreichen der Fähre um 8.15 Uhr in La Spezia vorsah, arg in Bedrängnis brachte. Irgendwie hörte dann aber doch langsam der Regen auf, die Sonne ging auf und wir erreichten den Hafen um 7.20 Uhr! Also noch rauf auf die Fähre und einen Schlafplatz gesucht, denn erstens gab es durch das diesige Wetter draußen nichts zu sehen und zweitens verlangte mein Körper dringend nach dem ihm vorenthaltenen Schlaf. Nach dem Erwachen waren wir dem Hafen von Bastia nicht mehr fern und legten dann auch kurze Zeit später (ca. 13.00 Uhr) auf Korsika an.

In Bastia folgten wir einer der zahlreichen Ausschilderungen nach I'le Rousse. Da wir in den uns verbleibenden 2 Wochen so viel wie möglich sehen wollten, entschied ich mich gleich für die Bergtour über St. Florent, was uns zwar sehenswerte Einblicke in Korsikas Landschaft gewährte, dafür aber auch gut 4 Stunden dauerte. Kurz vor 18.00 Uhr trafen wir dann endlich in unserem glücklicherweise von Deutschland aus gebuchten Hotel "Les Arbousier" (http://www.corsica.net/corsica/de/home.htm) ein. Völlig ermattet und zusätzlich vom andauernden Regen zermürbt nahmen wir die Betten in Beschlag, um erst wieder am nächsten Morgen die Augen zu öffnen. Dies wurde dann aber mit einem strahlend blauem Himmel, einer wärmenden Sonne und einem traumhaften Blick über die Bucht von Calvi und auf die Zitadelle belohnt (all das konnte man am Abend zuvor entweder nicht sehen oder wir hatten es ignoriert)! Derartig optimistisch gestimmt konnte jetzt unser eigentlicher Urlaub beginnen.

Calvi:
Allgemeines:

Blick von der ZitadelleLaut Reiseführer und vieler Besucher Korsikas ist Calvi die schönste Stadt der ganzen Insel, was sicher im großen und ganzen auch stimmt, allerdings ist das immer eine Frage von dem, was man erwartet. Nachdem wir den ersten Morgen so nett geweckt wurden, hätten wir dies sicher auch voll bestätigt, zumal der Blick wirklich grandios war (und um so romantischer, wenn die Zitadelle nachts angestrahlt wird und sich im Meer spiegelt). Unser Hotel lag in einer Seitenstraße keine 100 m vom Strand entfernt, sehr zentral wenn auch nicht direkt in der Altstadt (dafür aber sehr ruhig). Mit 310 FF. (zzgl. 28 FF. für Frühstück) fand ich es zwar nicht gerade preiswert, aber nach Studium anderer Unterkünfte durchaus nicht das Teuerste. Die Ausstattung war nicht luxuriös, aber praktisch und das Personal freundlich, also insgesamt durchaus empfehlenswert, zumal die Preise in der Nebensaison deutlich sinken. Es gibt natürlich weit mehr als dieses Hotel - eigentlich besteht Calvi fast nur aus Fremdenzimmern - allerdings nicht gerade preiswert und wenn man nicht gerade eine Pauschalreise bucht, nicht so leicht von Deutschland aus zu buchen. Übrigens ist die Möglichkeit, eine Pauschalreise zu buchen und sich vor Ort einen Mietwagen zu nehmen, durchaus überlegenswert, da die Anreise durch Mautgebühren und Fähre nicht gerade billig ist, ganz abgesehen vom Stress und der Fahrzeit. In der Nebensaison würde ich allerdings eine Rundreise mit frei wählbaren (also vor Ort gebuchten) Quartieren bevorzugen. Wer es mag, kann auch auf einem der 6 Zeltplätze in Calvi sein Tipi aufschlagen.

Als erstes stand ein kleiner Stadtbummel auf dem Plan, um die "lebensnotwendigen" Dinge wie Supermarkt, Post, Touristeninfo usw. zu erkunden. Ein großer Supermarkt war ebenfalls nicht weiter als 100 m und danach befanden wir uns schon am Hafen, der vom einfachen Gummiboot bis zur Luxusyacht alles beherbergt (u. a. sahen wir - zwar nicht im Hafen, aber in der Bucht von Calvi - die " Royal Clipper", das größte Segelschiff der Welt). Ringsherum befinden sich nicht nur dieIn der Zitadelle teuersten Hotels, sondern auch die teuersten Restaurants, die sich natürlich den romantischen Blick bezahlen lassen. An den Hafen schließt sich dann unmittelbar die Altstadt an. Über einen kurzen Anstieg innerhalb der Festungsmauern gelangt man ins Innere der Zitadelle, von der der Blick über die Bucht von Calvi und die Stadt noch ein wenig schöner ist. So groß wie die Zitadelle von weitem erscheint, ist sie allerdings nicht. Ein Rundgang (ohne jegliche Besichtigungen) hat man in weniger als 10 Minuten geschafft. Trotzdem sollte man sich die Zeit für die Besichtigung der Kathedrale, die wie die Königin auf der Zitadelle thront, nehmen. Direkt gegenüber dem Salon deTheEingang der Kathedrale befindet sich der "Salon de Thé", eine Mischung aus Antiquariat und Teestube, die man keinesfalls auslassen sollte. Ein Ort der Ruhe mit Blick auf die Halbinsel St. Francois, mit verschnörkeltem Mobiliar und kleinen Utensilien, und der Tee wird in kleinen Silberkesseln kredenzt. Vielmehr gibt es, mal abgesehen von der Architektur und den beeindruckenden Mauern der Zitadelle, nicht zu sehen. Wieder unten angekommen sahen wir noch ein wenig den Boule-Spielern am Place Cristophe Colomb zu und bummelten an zahlreichen Restaurants und Geschäften vorbei, um wenig später wieder im Hotel anzugelangen und uns für den ersten Wassergang vorzubereiten.

Über die Hauptstraße und die Gleise der Calvi-I'le Rousse-Eisenbahnverbindung und schon waren wir am Traumstrand von Calvi, wie wir uns später immer wieder bestätigten, der wohl beste der Insel: Feiner Sand, nur sehr langsam tiefer werdendes Wasser und das ganze mehrere Kilometer lang und auch breit genug. Trotz dieser gewaltigen Liegeflächen gab es doch Zeiten, in denen ein Plätzchen am Strand sehr schwer zu finden war (zumindest in Ortsnähe), Schattenplätze waren immer rar. An mehreren Punkten wurden Tretboote, Jet-Ski, Surfbretter und Segelboote angeboten, allerdings zu stark überhöhten Preisen (das kleinste Segelboot kostete 200 FF pro Stunde!), Volleyballfelder fehlten allerdings zu Gunsten der Liegeplätze völlig! Des weiteren befinden sich mehrere Restaurants direkt am Strand, aber auch fliegende Händler versorgen einem mit dem nötigsten.

Für den Abendschmaus gibt es diverse Restaurants, die wir einfach durch den Blick auf die Karte bzw. in Augenscheinnahme des Ambientes auswählten. Da die Preise - abgesehen von einigen Luxusrestaurants wie das "Chez Tao" - sich ähnelten (65-130 FF. für ein Menü) und scheinbar auch das Angebot bzw. die Preise jährlich wechseln (je mehr Reiseführer das Restaurant erwähnten, um so höher der Preis), will ich hier kein Restaurant explizit erwähnen. Wir fanden das Restaurant (leider kann ich mich an den Namen nicht mehr erinnern) hinter dem Restaurant "Chez Christian" am besten, zumal man unter riesigen Kastanienbäumen sitzen konnte (Place Marchal). Die besseren Restaurants fanden wir aber außerhalb Calvis.

Wer die Pfunde hinterher wieder los werden möchte, hat dazu in 2 großen Discos am Rande Calvis Gelegenheit. In der Saison ist dort jeden Tag etwas los (Gutscheine für den kostenlosen Eintritt werden täglich am Strand zwischen 17.00 und 18.00 Uhr verteilt). Die erste befindet sich ca. 2 km hinterm Ortsausgangsschild in Richtung I'le Rousse auf der rechten Seite ("La Camarque"), die zweite findet man auf der Straße nach Calenzana (1 km nach dem "Camarque" rechts abbiegen). Beide sind durch ihre Leuchtstrahlen weithin sichtbar.

Soweit zum Ort selbst, weiter geht es mit den Ausflügen...