Korsika (Frankreich)

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Blick von der Isula RossoEin weiterer Ausflug, den wir am frühen Nachmittag begannen, führte uns nach I'le Rousse. Im ersten Moment fällt sicher die Menge an Touristen auf, die das kleine Städtchen fast voller als Calvi erscheinen lassen. Trotz dem (und der permanenten Parkplatznot, einzige Hoffnung ist der große Parkplatz an der Hauptkreuzung!) hat I'le Rousse fast ebenso viel Charme wie Calvi, sei es in den Einkaufs- und Restaurantgässchen nördlich der alten Markthalle oder beim Anblick der jetzigen Halbinsel Isula Rosso (künstlich, da durch aufgeschütteten Damm mit dem Festland verbunden). Schon der Marktplatz mit seinen riesigen Platanen und dem geschäftigen Treiben (nicht nur durch Touristen) lädt zum Verweilen ein, obwohl die angrenzenden Restaurants meist hoffnungsvoll überfüllt und mir deshalb nicht mehr so sympathisch waren. Noch idyllischer (allerdings nicht weniger überfüllt) sind die beiden Gässchen, die sich rechts und links an der Markthalle (vom Marktplatz deutlich sichtbar) gen Küste ziehen: Kleine Shops, Antiquitätenläden, Galerien, Restaurants und Cafés wechseln sich ab und bieten für fast jeden Geschmack etwas. Kulinarisch kann ich "Chez Paco" (fast am Ende der linken Gasse) wärmstens empfehlen, insbesondere die Meeresfrüchte (z.B. gefüllte und überbackene Jakobsmuscheln) sind ein Gedicht!

Blick auf den Hafen und die Isula RossoWer es dann noch ein wenig romantischer haben möchte, geht zum Sonnenuntergang in Richtung Halbinsel, die sich dann besonders rot einfärbt (macht eben ihrem Namen alle Ehre) und den pisanischen Turm sowie den Leuchtturm als träumerische Silhouette darbietet. Wer nicht unbedingt bis zum Leuchtturm wandern will, sollte gleich zum Wehrturm klettern und dort auf der Bank den Blick über I'le Rousse und den Sonnenuntergang schweifen lassen.

Diesen Ausflug kann man übrigens auch sehr gut mit der Balagne-Bahn machen, die stündlich von Calvi aus fährt und immer an der reizvollen Küste entlang zuckelt. Achtung: Der letzte Zug fährt 18.35 Uhr in I'le Rousse ab!

Sicher ein weiterer Höhepunkt jeder Korsika-Reise ist die Fahrt zur Halbinsel Scandola bzw. nach Girolata, wo die völlig unzugängliche Halbinsel ein Naturschutzgebiet besonderer Art bildet. Neben der zerklüfteten Küste mit glasklaren Buchten und Felsschluchten soll man auch Einblick in eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt haben, so soll man z. B. Fischadler und Kormorane sehen können (die auf dem Prospekt der Colombo Line abgebildeten Delphine sind wohl eher selten anzutreffen). Wir haben diesen Ausflug allerdings nicht gemacht, da wir uns anfangs nicht entschließen konnten, die 250,- Franc (von Galeria aus "nur" 220,- FF) auszugeben und später hat es mir dann bekanntlich mein Rücken nicht mehr erlaubt.

Feuerwerk über der Zitadelle von CalviFür Fans des Wanderns bietet Calvi's Umgebung durchaus Lohnenswertes, man muss also nicht unbedingt auf den GR20! Einerseits kann man direkt im flachen Wasser die Bucht bewandern (allerdings nicht komplett möglich, da dies nach ca. 4 km, beim Campingplatz "Dolce Vita" ein Militärobjekt unmöglich macht) oder aber sich klassisch in den Wäldern wie dem "Foret de Bonifatu" tummeln.

Einen Höhepunkt ganz besonderer Art bescherte uns Mariä Himmelfahrt, zu deren Ehren nicht nur Feiertag in Frankreich ist, sondern auch ein Feuerwerk über der Zitadelle bzw. der Bucht von Calvi veranstaltet wurde. Besonders wurde dies aber erst durch eine Licht-Show und einem gewaltigen Sound, der über die Bucht hallte und von der Geschichte Calvis erzählte. Beeindruckend waren auch die Massen, die die Bucht kilometerweise säumten, so dass eine tolle Stimmung unterm abendlichen Sternenhimmel herrschte!

 

Wie schon des öfteren erwähnt, plagte ich mich die letzten Tage mit Rückenschmerzen, so dass alle weiteren Ausflüge ins Wasser fallen mussten und wir am 18. August die Heimreise antraten. Die Fähre legte gegen 18.45 Uhr in La Spezia an, so dass wir auch diesmal über Nacht fahren mussten, allerdings gönnten wir uns diesmal eine Hotelübernachtung in Südtirol (schließlich hatten wir diesmal keine zeitlichen Verpflichtungen), so dass wir dann am 19. August - wiederum ziemlich fertig - wieder in Braunschweig ankamen.