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Kuba

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Allgemeines    Varadero

Reiseverlauf (September 1997):

Insgesamt unterscheidet sich dieser Urlaub ein wenig von den übrigen, da wir diesmal den Urlaub nicht komplett selbst gestaltet haben, denn die Auswahl an Unterkünften ist sehr rar und wir konnten im Vorfeld nur wenig Informationen über Rucksacktourismus in Kuba finden. So haben wir eine 3wöchige Pauschalreise gebucht, um von dort aus den West- und Zentralteil Kubas zu erkunden. Standort war (wie sollte es auch anders sein) Varadero, wo wir ca. 2 Wochen verbrachten und kleinere Ausflüge in die Umgebung (Cardenas, Matanzas) unternahmen. Innerhalb einer Woche haben wir mit einem Mietwagen Havanna besucht und sind weiter nach Soroa, Pinar del Rio bis ins Vinales-Tal gefahren. Nach einer Verschnaufpause im Hotel ging es gen Osten in den zentralen Landesteil zur Schweinebucht, nach Guama und Trinidad.


Allgemeines:

Kuba, die größte Insel der Karibik, auf der Kolumbus 1492 glaubte, Asien entdeckt zu haben, bietet von Traumstränden mit typischem Karibik-Flair über ansehnliche Städte bis hin zu Gebirgen mit Wasserfällen und regenwaldartiger Natur so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Beste Reisezeit ist von November bis April, in den übrigen Zeiten gibt es fast täglich Regenschauer und besonders im September kommt auch mal ein Hurrikan vorbei.

Blick über TrinidadKulturell gesehen zehrt die Insel von ihrer Blütezeit, in der sie einer der bedeutendsten Tabak- und Zuckerproduzenten war (ca. 1790 bis 1880) und wo zahlreiche prachtvolle Bauten entstanden und Havanna nicht nur zum Zentrum von Glücksspiel und Prostitution, sondern auch zum bedeutendsten Handelsplatz in der Karibik auferstand. Leider ist davon nicht mehr viel erhalten und der Reichtum früherer Tage nur noch in den vom Tourismus lebenden Gebieten zu sehen.

Die Versorgung mit Lebensmitteln ist allgemein sehr schlecht. So findet man in den Läden meist leere Regale, höchstens mal einen Stapel Seife oder was auch immer gerade eingetroffen ist, ansonsten gibt es nur Dollar-Shops, in denen man fast alles kaufen kann, sofern man über Dollar verfügt! Für Ausländer gilt generell: Bezahlt wird in Dollar, Umrechnungskurs 1:1 (offizieller Kurs ist 1:20).

Verkehr, Transport: Alle größeren Städte sind mit Bussen erreichbar, die allerdings nur dann fahren, wenn genügend Benzin vorhanden ist. So kommt es des öfteren vor, dass alles was noch fährt von der Polizei angehalten wird und die Buspassagiere dort zur Weiterfahrt einquartiert werden. Größere Provinzen verfügen außerdem über einen regionalen Flughafen, wobei die Maschinen nicht immer den allerbesten Zustand haben sollen. Von Mietwagen wird kategorisch abgeraten, da die Autos alle angeblich nicht funktionstüchtig sind und die Straßen so schlecht, dass man mit Sicherheit nicht wieder heil zurückkommt. Wir haben es trotzdem gewagt! Allerdings sollte man sich den Mietwagen genau ansehen, bevor man mit ihm vom Hof reitet (Bei uns fehlte an einem Rad eine Mutter und die Tachowelle war abgeklemmt!). Ganz ungefährlich war dann unser Ausflug mit einem Kleinwagen tatsächlich nicht. Zwar waren die Straßen nicht so schlecht wie vorhergesagt, dafür pilgerten auf der Autobahn nicht nur Kutschen und Fußgänger, sondern auf der Überholspur standen Bananen- und Käseverkäufer oder es kam einem ein LKW entgegen. Außerdem herrscht extreme Benzinknappheit auf der Insel, so dass man sich rechtzeitig um die nächste Tankfüllung kümmern sollte. Zwei weitere unangenehme Situationen hatten wir in Pinar del Rio, als uns auf der Autobahn aufgelauert wurde und wir uns verriegeln mussten und nur mit Hilfe eines freundlichen Kubaners zu einer Tankstelle gelangen konnten und in Havanna, wo nach der Rückkehr zum Auto (wir waren um die Ecke ein Eis essen) ein kräftiger Kubaner an selbigem lehnte und uns nur gegen 5 $ als Lohn für seine Aufpasserdienste einsteigen lassen wollte (nur mit sehr großer Mühe konnten wir ihn abwimmeln!).

Das Essen ist von spanischen und amerikanischen Einflüssen geprägt. So gibt es natürlich viel Fisch (insbesondere der Hummer ist empfehlenswert!), aber auch Pizza- und Burger-Läden. Des weiteren findet man häufig Huhn auf der Speisekarte. Die Preise sind auf Grund des 1:1-Kurses unseren angepasst, wenn man für Pesos etwas bekommen sollte (wir haben es nur einmal in Havanna geschafft) dagegen sehr preiswert. Allerdings findet man kaum ordentliche Restaurants, da wie bereits erwähnt die Versorgungslage sehr schlecht ist.

Über die Menschen in Kuba kann ich leider nur wenig berichten, da die Möglichkeiten des Informationsaustausches sehr begrenzt sind. In Varadero gibt es kaum "echte" Kubaner und in den anderen Städten waren die Leute einerseits sehr misstrauisch und andererseits wir ihrer Sprache nicht mächtig (und English konnten die meisten nicht), so dass eine Kommunikation schwierig war. Deshalb möchte ich hier auch keine Schlussfolgerung aus den wenigen Kontakten über die Allgemeinheit der Kubaner ziehen.

Das soll es zur Einführung gewesen sein, jetzt geht es zum eigentlichen Reisebericht und damit nach zuerst Varadero. Viel Spaß!

P.S. Sollten Euch ein paar Begriffe unbekannt sein, versucht es doch mal mit dem Glossar! Um weitere Informationen über Kuba zu finden, solltest Du in der "Zusatzlektüre" stöbern, um Bemerkungen oder Tipps von anderen Reisenden nachzulesen oder selbst ein paar Bemerkungen zu machen, kann ich mein Forum der Reisespinne - Kuba empfehlen.


Varadero:    Sehenswürdigkeiten    Strand    Essen    Transport    Tagesausflüge

Museum am StrandAllgemeines: Varadero ist ursprünglich ein kleiner, verschlafener und idyllischer Ort, wunderschön auf einer 25 km langen Landzunge in der Karibik gelegen. Zur Blütezeit Kubas kamen reiche Amerikaner hierher, um prachtvolle Villen zu bauen (die meisten sind inzwischen ziemlich zerfallen) und ihren Lebensabend zu verbringen. Heute gibt es nur noch eins in dieser Gegend: TOURISMUS. Abgesperrt durch die einzige Mautstelle Kubas werden die Einheimischen herausgefiltert, damit die Touristen ihre "Ruhe" am Strand haben. Sollten es doch welche geschafft haben, sich am Strand von Varadero niederzulassen, werden sie schnell von den Polizisten entfernt. Als Tourist hat man in diesem Ort also kaum eine Chance, normale Kubaner zu erleben. Alles muss in Dollar bezahlt werden (selbst die Bettler nehmen hier keinen Peso) und dies in Höhen, die man von Deutschland gewöhnt ist. Dementsprechend ist der Ort auch auf die Touristen zugeschnitten - massenhaft Hotels, riesige Einkaufscenter, ein "sauberer" Strand und klimatisierte Verkehrsmittel.

Sehenswürdigkeiten gibt es abgesehen von kleineren Höhlen, dem Gemeindemuseum und einem Park eigentlich keine.Straßen von Varadero Golfbegeisterte können sich sicher am idyllisch gelegenen 18-Loch-Golfplatz erquicken, andere an der DuPont-Villa, aber am Sehenswertesten ist sicher der Strand, der sich auf einer Länge von ca. 25 km von seiner besten Seite zeigt. Feinster weißer Sand, flach ins Meer gehend und breit genug, um jedem Touri noch Luft zum atmen zu lassen. Dazu gibt es vom Segelboot über Parasailing bis zur allseits bekannten Banane alles, was das Wassersportherz begehrt. Wer lieber taucht fährt mit dem Motorboot ein paar Meter hinaus zu einigen schönen Riffen, an denen man auch gut Schnorcheln kann (Rifftiefe ca. 2 m). Am Strand ist das Schnorcheln allerdings weniger aufregend. Leider sind all diese Betätigungsmöglichkeiten recht teuer (z. B. Tagesausflug mit dem Katamaran (ca. 80 Personen) kostet 65 $, Segelboot 20 $/h, Schnorcheln 8-15$/h).

Das Essen außerhalb der Hotels beschränkt sich auf einige kleinere Restaurants, sehr gut soll der Lobster (Hummer) im Restaurant im Josone Park sein, den wir allerdings aus Kostengründen verschmähten. Wesentlich günstiger bekommt man ihn 25 km weißer Traumstrandprivat (wenn auch nicht ganz legal), in dem Familien hinter ihren Hütten leckeren Hummer grillen und zu erschwinglichen Preisen (1/2 Hummer + Beilage für 10-12$) anbieten. Meist isst man dann zwischen oder hinter den Häusern, während Familienmitglieder die Luft rein halten, da es ihnen verboten ist, Ausländer zu bewirten (auch nicht privat und ohne Bezahlung!). Ein empfehlenswertes Restaurant gibt es an der Hauptstraße (Strandseite), ziemlich am Anfang des Ortes gelegen. Dort werden kreolische Spezialitäten geboten, die sehr lecker und noch bezahlbar sind. Die Kubaner preisen ihr Eis als mit dem italienischen vergleichbar an, was ich allerdings nicht bestätigen kann. Zwar war jedes Eis, welches wir aßen, recht schmackhaft, aber kein Vergleich zum echten italienischen Eis.

Als Verkehrsmittel stehen im Ort entweder klimatisierte Mini-Busse oder traditionelle Pferdekutschen zur Verfügung. Beide fahren die Hauptstraße auf und ab und während es für die Busse einen Fahrplan und feste Haltestellen gibt, winkt man den Kutschenfahrern einfach zu und handelt mit ihnen den Preis aus (ab 1 $ je nach Länge und Dauer). Überland-Busse gibt es offiziell nicht (Aussage in den Hotels, und auch auf dem Bus-Bahnhof sollte man einige Köder parat haben, damit man eine ordentliche Auskunft erhält!), trotzdem kommt man relativ problemlos in die umliegenden Städte (entweder vom Busbahnhof oder an der ersten Kreuzung am Ortseingang von Varadero) und selbst nach Havanna fährt regelmäßig (Voraussetzung ist, dass Benzin vorhanden ist) ein Bus für 8 $.

Tagesausflüge haben wir wiederum aus Kostengründen (Tagesausflug nach Havanna ca. 125$, Pinar del Rio mit Vinales-Tal ca. 120 $ usw.) selbst organisiert. Je einen Tagesausflug unternahmen wir nach Cardenas und Matanzas, beide nicht weiter als 50 km entfernt gelegen. Größere Touren unternahmen wir in Richtung Havanna bis nach Pinar del Rio inkl. Soroa und Vinales-Tal sowie in Richtung Osten zur Schweinebucht, nach Guama und nach Trinidad. Die Berichte darüber gibt es auf den nächsten Seiten.