Nationalflagge

Sri Lanka

Nationalflagge

Karten

  Glossar
Gesamt Kult. Dreieck Hochland Süden Zusatzlektüre

Colombo    Trincomalee


Colombo:
Allgemeines:

Kreuzung mit "singhalesischer Ampel"Um nach Colombo zu gelangen hatten wir etwas Geld gespart und sind mit Balkan Air über Sofia nach Colombo geflogen - nie wieder! Lieber investiere ich 200,- DM mehr als dass ich mich noch einmal in derart klapprige Maschinen setze (ich saß in der Nähe eines Notausstiegs, an dem es so kalt durchzog, dass ich trotz Jacken und Zeitung als Abdeckung fror), ganz zu schweigen vom äußerst miesen Service im Flieger und am Flughafen. Ich lege ganz bestimmt keinen Wert auf Super-Service, aber wenn nicht mal eine ärztliche Notversorgung garantiert werden kann und dazu sämtliches Personal unfreundlich ist, dann kann mir der Flug kostenlos angeboten werden, ohne dass ich ihn nutzen werde!

Angekommen in Colombo - wie überall liegt auch hier der Flughafen außerhalb, ca. 35 km - nahmen wir einen Bus in die Stadt. Dort wiederum stiegen wir in der vom Reiseführer empfohlenen Lake Lodge ab, allerdings konnten wir insbesondere die Attribute sauber und gemütlich nicht bestätigen, aber wir überstanden die nächsten 2 Nächte trotzdem. An den beiden Tagen fuhren wir viel mit Three-Wheelern quer durch Colombo und suchten etwas Sehenswertes. Außer von Dreck und Lärm gibt es nicht viel zu berichten, okay, die "Ampeln" (siehe Bild) sind ganz witzig, aber das war es auch. Meistens gibt es auch in Hauptstädten ganz nette Ecken, aber hier suchten wir vergebens!

Auf der Suche nach unserem nächsten Aufenthalt bzw. nach einer geeigneten Verkehrsverbindung erzählte uns der Fahrkartenverkäufer, wie schön doch Trincomalee und seine Strände sind und das es momentan überhaupt kein Problem wäre, ins Tamilengebiet zu reisen. Naiv, wie wir zu diesem Zeitpunkt noch waren und neugierig auf das kaum bekannte Gebiet beschlossen wir kurzerhand unser nächstes Lager in Trincomalee aufzuschlagen. Im nachhinein wird mir immer etwas mulmig, wenn ich an diese Zeit zurückdenke, denn dass wir wieder heil aus diesem Gebiet kamen, hatte sicher viel mit Glück zu tun, zumal wir später feststellen mussten, dass Falschaussagen besonders gern gemacht wurden. 

Trincomalee:

Auf dem Weg nach TrincoAuf jeden Fall fuhren wir am nächsten Tag in der 2. Klasse (d. h. jeder 2. Ventilator funktioniert) in 10 Stunden nach Trinco. Je näher wir dem Tamilengebiet rückten, desto langsamer fuhr dieser und auf den letzten Kilometern wurde die Fahrt durch diverse Zwischenstopps unterbrochen, da immer wieder Anschläge befürchtet wurden. Abgesehen davon ging es durch die unterschiedlichste Landschaft: mal an Teichen voller Seerosen vorbei, dann eine schneeweiße Dagoba mitten im Palmenwald, wir sahen Elefanten, die Bäume aus dem Wald zerren mussten, palmengedeckte Lehmhütten, massenhaft Kokosnüsse und massenhaft Händler, die an den Bahnhöfen ihre Waren anpriesen.

Trinco selbst sieht etwas aus wie eine Nachkriegsstadt, überall sieht man verlassene und eingestürzte Häuser, Armeepatroullien  und -stützpunkte an jeder Ecke und ab ca. 17.00 Uhr die Straßen wie leergefegt: Die Zeit der Tamilen istTraumstrand im Tamilengebiet gekommen! 

Auf dem Weg zur Bungalowanlage am Nilaveli Beach (übrigens wahrhaft traumhaft am Golf von Bengalen gelegen, sehr sauber, ellenlanger Sandstrand, menschenleer, Swimmingpool unter Palmen und putzige Affen! Sollte es tatsächlich mal ohne Gefahren möglich sein, dieses Gebiet zu besuchen, dann unbedingt hier vorbeischauen!), ca. 10 km von Trinco entfernt, mussten wir ca. 8 Straßensperren überwinden (jedes mal raus aus dem Bus und Rucksack auf: obwohl sie meist nur neugierig auf unsere Sachen waren, nicht sehr angenehm, mit geladenen Waffen durchsucht zu werden). Auch in der Anlage selbst hatte man irgendwie nie ein richtig sicheres Gefühl, obwohl sie gut geschützt war. Etwas Panik ergriff uns auch, als wir nach einem Trinco-Besuch den letzten Bus verpassten (auf die akribische Einhaltung des Fahrplans sollte man halt nicht immer vertrauen), glücklicherweise konnten wir noch einen Three-Wheeler-Fahrer überreden, uns aus der Gefahrenzone zu bringen.

Ansonsten hatten wir eine erholsame Zeit, obwohl auch hier wieder die typische "Geldgier ohne Rücksicht auf Verluste" der Einwohner zuschlug. Bei einem Tauchgang - angeblich sollte der Sauerstoff der Flasche für eine halbe Stunde reichen - hatte ich nach 15 Minuten arge Probleme nach oben zu kommen, da leider die Flasche alle war! Auch war es ihm überhaupt nicht peinlich, im Gegenteil, er wollte sogar noch mehr Geld als vorher ausgemacht, haben, da wir schließlich noch das Motorboot bezahlen müssten. Kein Kommentar!

Mit dem Bus ging es dann in Richtung kulturelles Dreieck.