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Allgemeines:


Die Insel der Götter bot genau das, was wir erwartet hatten: Tausende Tempel, wunderschöne Landschaften und überall freundliche Menschen. Wer allerdings Traumstrände erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Für einen reinen Badeurlaub kann ich Bali deshalb auch nicht empfehlen, zumal die Kultur reichhaltig und die Landschaft so abwechslungsreich ist, dass es Frevel wäre, dies am Strand liegend zu ignorieren. Es gibt viel zu entdecken, wobei gerade die kleinen Begegnungen groß sind. Wichtig zu wissen ist, dass man überall freundlich behandelt wird, auch wenn mal jemand versucht, aus einer misslichen Lage eines Touristen Kapital zu schlagen.

Die Temperaturen sind in Bali eigentlich ganz angenehm, da sie sich um die 30°C bewegen, so dass es nicht so unerträglich heiß ist, zumal gerade in den Küstengebieten meist ein Lüftchen weht. Insbesondere unsere Reisezeit (unmittelbar nach der Regenzeit), die zu den besten des Jahres zählt, kann ich empfehlen, da alles sehr grün ist und die Luft ab und zu durch ein paar Regentropfen abgekühlt und gereinigt wird, außerdem sind zu dieser Zeit recht wenig Touristen unterwegs.

Verkehrstechnisch werden die Städteverbindungen über sogenannte Bemos (ein größerer Jeep mit 2 gegenüberliegenden Sitzreihen hinten) abgewickelt, die oft ziemlich vollgepfercht werden, aber dafür preiswert sind! Meist bezahlt man 1.000 Rp., lediglich einmal haben wir 3.000 Rp. (für die Strecke von Ubud nach Batubulan) bezahlt. Für größere Strecken gibt es Shuttle-Busse, die deutlich teurer aber dafür auch wesentlich schneller sind, denn die Fahrt mit dem Bemo ist sehr zeitaufwendig! Wer in Gruppen reist ist allerdings mit einem Taxi besser bedient, da man auf keine Abfahrtszeit angewiesen ist und genau zu seinem Zielort gebracht wird. Preislich nimmt es sich (ab 4 Personen) nichts gegenüber den Shuttle-Bussen, sollte aber angenehmer sein. Generell sind Taxis nicht sonderlich teuer und interessanterweise nicht teurer als der am Straßenrand angebotene private "Transport". Nicht unbedingt eingehen sollte man auf das Angebot vieler Taxifahrer, die das Taxameter ausschalten wollen und einen "Special-Offer" anbieten. Dieses liegt meist höher als der offizielle Tarif! Zu den umliegenden Inseln (Java, Lombok, Nusa Penida usw.) gibt es Fähren zu äußerst günstigen Preisen. Auch wenn wir nicht alle selbst getestet haben, sollen sich diese lediglich zwischen 20.000 und 30.000 Rp. für die einfache Fahrt bewegen.

Für Ausflüge bzw. Rundreisen innerhalb der Insel oder auch auf die Nachbarinseln kann man auf die Angebote diverser Reisebüros oder Hotels zurückgreifen, die Preise sind allerdings oft astronomisch hoch gemessen an den sonst üblichen Preisen (von 39,- USD nach Tanah Lot bis 229,- USD nach Java). Wer hier sparen möchte muss eigentlich nur aus seiner Unterkunft auf die Straße treten, denn das erste zu erlernende englische Wort nach der Fahrerlaubnis ist für jeden Balinesen: "Transport?". Damit bieten sie ihren Wagen inklusive Fahrer zu einer Rundreise an, was man auch annehmen sollte. Der Preis liegt in Abhängigkeit von Dauer und Fahrstrecke (das obwohl die Benzinpreise spottbillig sind) bei 15-25 USD pro Auto. Achten sollte man allerdings auf die Verständigungsmöglichkeiten des "Reiseführers" (bei manchen gehen diese nicht über das Wort "Transport" hinaus), auch sollte man sich das Fahrzeug vorher zeigen lassen. Ansonsten kann ich es als sehr individuelles Reisen empfehlen, oft bekommt man sehr gute und freizügige Hintergrundinformationen, man kann sich die Route selbst aussuchen oder jederzeit anhalten. Das Problem des chaotischen Verkehrs wälzt man auf den Fahrer ab (da die Geschwindigkeiten nicht so hoch sind - nur selten erreichen die Wagen 80 km/h - ist maximal das Auto Schrott) und ein eigenes Mietauto ist oft sogar teurer.

Bei jeglichem Kauf ist auch hier das Handeln angesagt: Generell sollte man vorher nach dem Preis fragen (insbesondere bei Straßenständen), dann kann gehandelt werden. Es stellte sich aber immer wieder heraus, dass es durchaus nützlich ist, den etwaigen Preis zu kennen (sonst wird häufig das 3fache verlangt). Nicht nur deshalb kommt man mit ein wenig Sprachkenntnissen wesentlich weiter, auch wenn man vieles falsch ausspricht und manchmal das Gefühl hat, dass die Balinesen es genauso sprechen wie man es selbst gerade getan hat und sie einen trotzdem nicht verstehen, so wird man doch oft verstanden und erntet Dank und Anerkennung für seine Bemühungen. Insbesondere für die Preisverhandlungen sind Kenntnisse der Phrasen wie z.B. "Was kostet das?" sehr hilfreich. Ein paar Shops (meist Marken-Shops) bilden übrigens die Ausnahme, diese sind dann ausgepreist und lassen tatsächlich nicht mit sich handeln.

Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Bali hauptsächlich in den 4 Touristenorten Kuta, Nusa Dua, Sanur und Ubud (letzteres im Landesinneren gelegen), ansonsten sind diese nur spärlich zu finden, was insbesondere den Westen anbetrifft. Dafür gibt es die Schlafgelegenheiten in den genannten Orten in allen Preislagen und Qualitätsstufen (abgesehen von Nusa Dua, da gibt es nur Luxusunterkünfte). Die Preise beginnen etwa bei 20.000 Rp. für ein Doppelzimmer. Will man ein eigenes Bad muss man mindestens 30.000 Rp. hinlegen und soll es dann auch noch ordentlich und sauber sein, sollte man mit 50.000 Rp. rechnen. Hotels lassen sich die Zimmer meist in Dollar bezahlen, beginnend bei ca. 25 USD. Dafür gibt es fast ausnahmslos Klimaanlage, Balkon und Telefon, oft ist auch ein Swimmingpool in der Anlage. Wissen sollte man noch, dass die Anzahl der Sterne nicht mit den in Europa üblichen Standards zu vergleichen sind. Wir haben z.B. in einem 2 1/2 Sterne Hotel übernachtet, welches neben Klimaanlage ein geräumiges Bad (mit Wanne), Balkon, Telefon, TV, Swimmingpool und sogar einen Kühlschrank bot. Welchen Luxus dann die 5-Sterne-Hotels bieten kann man nur ahnen.



Beim Essen gibt es vor allem eins: REIS! Balinesen essen ihn 3mal täglich, weshalb es auch nicht verwundert, wenn der Lohn oft u.a. mit einem Sack Reis verrechnet wird. Ansonsten gibt es viele leckere Suppen (insbesondere an den Straßenständen und fahrenden Mini-Küchen), natürlich Fisch bzw. Meeresfrüchte (obwohl sie nicht so häufig und vielfältig sind, wie ich es vermutet hätte) und nicht zu vergessen die häufig anzutreffenden Satay-Spieße. Preislich geht es bei ca. 2.000 Rp. für eine Suppe oder kleines Reisgericht in einer einheimischen Straßenküche los, in für den Europäer normal aussehenden Restaurants (Warung) bezahlt man je nach Ort und Lage zwischen 7-20.000 Rp. für ein normales Hauptgericht und in den richtig noblen Restaurants (wir probierten durch Zufall das Restaurant des Grand Hyatt) bis zu 120.000 Rp. Die Schärfe der Gerichte richtet sich ziemlich genau nach dem Grad des Tourismus: Im Grand Hyatt etwa so "scharf" wie in Deutschland, im Warung teilweise ziemlich scharf und in den absoluten einheimischen Restaurants bis zu einer Schärfe, die mir die Tränen in die Augen schießen ließ. Egal ob nur zum Durstlöschen oder zur Linderung der Schärfe kann ich jederzeit einen frisch gepressten Fruchtsaft empfehlen (aus Ananas, Papaya, Melone, Mango usw.), den man für 3 bis 10.000 Rp. bekommt.

Das soll es zur Einführung gewesen sein, jetzt geht es zum eigentlichen Reisebericht und damit zuerst zum Flughafen nach Denpasar. Dort gelandet sollte man sich mit seiner gelben Verzollungs- und der weißen Einreisekarte so schnell wie möglich zu den Schaltern begeben, da man pro Person vor sich eine gute Minute Wartezeit rechnen muss (bei 350 Fluggästen und 6 Schaltern kann man sich leicht ausrechnen, wie lange der letzte warten muss!). Hat man diese überwunden muss man nur noch sein Gepäck schnappen und 50m weiter ist bereits der Ausgang, wo Massen an Chauffeuren zu den jeweiligen Hotels aber auch Taxis und Schlepper zur besten Unterkunft warten. Wer noch kein Quartier hat sollte sich am besten ein Taxi nehmen, das selbst bis Sanur nicht mehr als 30.000 Rp. kostet, dafür aber eine entspanntere Zimmersuche zulässt. Also dann viel Spaß!