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Regenzeit!


Nach dem wir nun 10 Tage in Thailand verbracht haben und bisher lediglich zweimal regenähnliches Wetter hatten (10 Tropfen, als wir in einem Tuk-Tuk saßen, und 10 Minuten Regen, als wir in einem Restaurant saßen), haben wir heute eine Lehrvorführung der Regenzeit bekommen.


Am Vormittag war noch herrlicher Sonnenschein, am Mittag zogen die ersten Wolken auf. Am Nachmittag haben wir uns ein Kajak ausgeliehen, um zur nächsten Badebucht zu paddeln, als der erste Regenguss auf uns niederprasselte. Glücklicherweise waren es nur 10 Minuten, sodass wir unsere Fahrt fortsetzen konnten. Am Abend wollten wir dann unseren Mietwagen vom Flughafen abholen und sind mit einem Songthao (größeres Tuk-Tuk) in diese Richtung gefahren, als der Fahrer plötzlich mitten auf der Strecke anhielt. Er sagte, es sieht nach Regen aus, und er wird auch recht kräftig werden. Er machte gerade den letzten Haken der Plane fest, als ein tatsächlich ordentlicher Regen einsetzte. Endlich wussten wir, warum wir lieber im Oktober fahren wollten. Morgen soll die Welt aber schon wieder in Ordnung sein! Auf der anderen Seite ist wohl einmal Regen in 10 Tagen in Ordnung - wenn das so bleibt, werden wir wohl keinen Regen mehr erleben. Die Regenzeit ist hier sogar so "heftig", dass das Grün in unserer Anlage täglich gewässert werden muss. Das hatten wir anders erwartet.


Angekommen am Flughafen erledigten wir die Formalitäten und nach einer Entschuldigung, dass man gerade keinen Wagen mit Automatikgetriebe hätten, wurde uns das Auto - ein recht alter Toyota Vios mit einigen Kratzern - übergeben. Nun saß ich hinterm Lenkrad und suchte den Schaltknauf, fand aber nur den Türgriff. Dann wollte ich den Blinker betätigen und der Scheibenwischer ging los. Dann wollte ich die Bremse treten und - das Auto bremste! Das hier Linksverkehr ist, wusste ich, dass der Verkehr und die thailändische Fahrweise heftig sind, hatte ich gesehen, dass das Lenkrad auf der anderen Seite ist, habe ich geahnt, dass alles andere auch "falsch" herum ist, war mir so nicht bewusst! Also musste ich mich daran gewöhnen, mit Links zu schalten, mit Rechts den Blinker zu betätigen und den Abstand zum linken Fahrbahnrand richtig einzuschätzen (Insider wissen, was ich meine ;-) ).


Mit Lara als „Uschi“ (auch bekannt unter Navi) fuhren wir als erstes zu Koh Samuis größtem Shopping-Center, um nach einer Luftmatratze Ausschau zu halten. Davon war hier nichts zu sehen, aber dafür haben wir einen sogenannten "Food Court" entdeckt und da es bereits fast 20:00 Uhr war, beschlossen wir, hier etwas zu essen. Also sahen wir uns die Gerichte der verschiedenen Stände (von thailändisch über indisch bis russisch war alles dabei) an, welche zu unserer Freude entweder als Gericht oder zumindest als Bild ausgestellt waren. An einem Stand entdeckte Lara eine leckere Pilzsuppe (quasi eine "Thom Kha Mushroom") und ich ein Sesamhühnchen. Die auf die Bestellung folgende Frage, wie scharf denn Laras Suppe sein soll, beantworteten wir mit "Nicht scharf", was ziemlich verwirrte Blicke nach sich zog. Trotzdem kamen die Zutaten in den Wok und mein Huhn wurde zerhackt. Wir sahen uns in der Zwischenzeit etwas um und entdeckten, dass dieser Stand das Motto "Spicy Station" (also "Scharfe Station") - jetzt konnten wir uns wenigstens die Verwirrung erklären. Die Suppe war dann auch entsprechend spicy, aber trotzdem lecker! Nun mussten wir nur noch bezahlen. Die Frage nach "Card?" konnten wir nicht bejahen, weshalb wir in Richtung "Beverage" geschickt wurden, was uns wiederum etwas verwirrte. Natürlich waren wir hier falsch und wurden an den dahinterliegenden Kassenschalter geschickt. Hier stellten wir unser Essen auf den rezeptionsartigen Thresen, was die scheue Dame dahinter mit etwas Skepsis aufnahm. Nach kurzem hin und her haben wir dann aber herausgefunden, dass man eigentlich vorher eine Karte mit einem Betrag aufladen muss und diese dann zur Bezahlung am jeweiligen Stand abgeben muss, also eine Art "Food-Pre-Paid". Es war jedenfalls mal wieder ein köstliches Erlebnis, über das wir noch lange lachen werden...