Korsika (Frankreich)

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Fango-Tal    Galeria    Calanche

Das FangotalZunächst erkundeten wir die nähere Umgebung, wozu das etwa 40 km entfernt gelegene Fango-Tal zählte. Dazu fuhren wir auf der D81 bis kurz vor Galeria, bogen dann aber linkerhand in das Tal ab. Hinter dem Ort Tuarelli befinden sich mehrere kleinere Parkplätze, von denen man bequem den Fango erreichen kann. Er bietet durch seine rundgeschliffenen Steine, dem glasklaren Wasser (welches im Gegensatz zu den in Deutschland bekannten Bergflüssen durchaus angenehme Temperaturen aufweist) und den vielen kleinen Becken eine herrliche Abwechslung zum Strand. Die bis zu 8 m hohen Felsen im Flussbett laden zu kühnen Sprüngen ein, aber auch das Sonnen ist auf den runden Steinen möglich. Am besten man wandert den Bach entlang in Richtung Monte Estremo (Ende der Straße) und sucht sich das schönste Plätzchen aus, allerdings sollte man dazu nicht später als gegen 9.30 Uhr aufbrechen, da sich bis Mittag der bestimmt 5 km lange Abschnitt gut füllt.

Zurück nahmen wir die weitaus reizvolle Küstenstraße (D81B), die immer wieder herrliche Blicke auf die zerklüfteten Buchten der Balagne ermöglichte. Allerdings ist die Straße nur für geübte Fahrer geeignet, denn abgesehen von den massenhaften Schlaglöchern ist die Straße teilweise so eng, das nicht einmal 2 PKW's aneinander vorbeikommen. Auch mutet die aus aneinandergereihten Felskeilen erbaute "Leitplanke" mehr als eine deutliche Mahnung an, dass es dahinter "zu Ende" ist, als ein Schutz vor dem Hinuntergleiten. Da in unserem Reiseführer eine nette Bucht kurz vor Galeria beschrieben war, machten wir vorher noch einen Abstecher dorthin. Von weitem gut sichtbar und durch eine verlassene Bergerie oder Turmruine gekennzeichnet, führt eine Treppe zum Strand, der auf der einen Seite einen kleinen See aus den Bächen des Fango und Marsolino und auf der anderen Seite das Meer bietet. Der Sand ist jedoch nicht gerade fein und das Wasser wird sehr schnell tief, was zusammen mit den Wellen den Strand für Kinder nicht gerade einladend macht. Galeria selbst lohnt übrigens nicht unbedingt einen Besuch. Das abgelegene Dörfchen bietet außer dem kleinen Hafen nichts, was man nicht auch woanders finden könnte.

Bucht von Porto mit pisanischem WehrturmUnser erster größerer Ausflug führte uns wiederum in Richtung Galeria, nur wollten wir diesmal bis in die Calanche zwischen Porto und Piana! So schnell man in Galeria ist, so lange dauert der nun folgende Abschnitt bis Porto, zumal man nun die Küste nicht mehr vor Augen hat. Nachdem man sich um die hundertste Kurve gedrängt hat kommt man endlich nach Porto, das vor allem von der Calanche aus sehr malerisch aussieht. Da wir uns die Calanche noch aufheben wollten und diese zum Sonnenuntergang am schönsten sein soll, fuhren wir auch gleich weiter an der Calanche vorbei bis Piana. Dort haben wir uns erst mal im nächsten Supermarkt erfrischt und dann einen kleinen Bummel durch dasGassen von Piana gemütliche Örtchen gemacht. Vor allem die typisch rustikale Bauweise, die Blumen im Fenster sowie die kleinen Treppen und Balkone lassen diesen Ort noch zu den ursprünglichen zählen. Gegen 15.30 Uhr machten wir uns dann endlich auf den Weg zum Höhepunkt diese Ausfluges und eine halbe Stunde später erreichten wir dann auch den vor allem von Porto aus gut sichtbaren "Hundekopf" am Straßenrand. Wir stellten das Auto ab (glücklicherweise lichtete sich so langsam die Anzahl der Busse und PKW's) und wanderten ca. 30 Minuten zum wohl bekanntesten Aussichtspunkt der Calanche, zum Chateau. Schon der Weg dahin ließ ahnen, was uns erwartet: Immer wieder zerklüftete Felsen in den bizarrsten Formen und das alles in ein Purpur getaucht, das durch die Macchia und besonders durch die untergehende Sonne (definitiv die schönste Zeit zur Besichtigung) unterstrichen wurde. Am Chateau selbst ist dann der Blick frei zur Bucht von Porto, der auch dem letzten "Romantik" erklärt. Der kleine Hafen und der malerisch gelegene pisanische Wehrturm ließen von "alten Zeiten" träumen.

Felsen der Calanche mit Blick auf PortoEinziger Nachteil der Zeitwahl für die Calanche ist der im Dunkeln anzutreten Heimweg, da die Straßen durch die Dunkelheit noch enger wurden. Um dies durchzustehen stärkten wir uns noch in Porto im Restaurant "Romulus" (vor dem Ortsausgang in Richtung Galeria links). Auch wenn es von außen (und der erste Eindruck im Innern bestätigte dies) mehr wie eine "Futterkrippe" für aus Bussen ausgespiene Touristen aussah, hat uns die tolle Aussicht auf die Bucht von Porto doch dazu bewogen, hier einzukehren. Und das war unser Glück, denn das Preis-Leistungsverhältnis war hervorragend: Große Portionen, gute Auswahl und vor allem geschmacklich eine wahre Wonne! Sehr empfehlenswert!