Nationalflagge

Thailand

Nationalflagge

Karten  

Glossar

Gesamt Zentral Norden   Zusatzlektüre

Chiang Mai     Doi Inthanon     Pattaya

Chiang Mai:
Allgemeines:

Thai-Tänze im Galare Food CenterDas erste, was uns in Chiang Mai auffiel, waren die wieder wesentlich häufiger anzutreffenden Traveller und andere Touristen. Es scheint einerseits der Ort des Nordens und andererseits Ausgangspunkt für Trekkingtouren in die Umgebung bis hoch ins Goldene Dreieck zu sein. Zu den angebotenen Trekkingtouren muss man aber sagen, dass sie zwar wesentlich preiswerter als in Mae Sot und Umgebung sind, es dafür aber eine absolute Massenabfertigung ist. Wer von einem verschlafenen Bergdorfbesuch träumt, ist hier an der falschen Stelle. Auch als Ausgangspunkt für Trips in Richtung Goldenes Dreieck halte ich Chiang Mai nicht für das beste, da man noch einen ziemlich langen Weg vor sich hat. Dafür bietet die Stadt neben ein paar Sehenswürdigkeiten (unbedingt sehen muss man den Golden Temple) ein Paradies für Shopping-Fanatiker und eine ausgedehnte Kneipen- und Bar-Landschaft, die das Nachtleben vielfältig gestalten lassen. Ebenfalls verbreitet sind die Khantoke-Dinner und die berühmten Thai-Massagen, die hier besonders preiswert zu haben sind (ca. 100 Bt./h).

Die Stadt:

Golden TempleAn Sehenswürdigkeiten bietet Chiang Mai neben diversen mehr oder weniger beachtenswerter Tempelanlagen sowie die teilweise erhaltene Stadtmauer mit ihrem Wassergraben den auf einem Berg (Doi Suthep) gelegenen Golden Temple. Vom White Elephant Gate fuhren wir mit einem Songtao zum 1.110 m hohen Doi Suthep. Von dort aus ging es fast 300 Stufen, die von mächtigen Nagas flankiert wurden, aufwärts zum Wat Phrathat, einem schon von weitem leuchtenden und glitzernden Tempel (spätestens jetzt weiß man, woher der Tempel seinen Namen hat) mit tollem Blick auf Chiang Mai (sehr gut kann man die quadratische Form der Altstadt erkennen). Mit nackten Füßen kann man hier andächtig die prächtig verzierten Bauwerke begutachten.

Wer am Abend auf der Suche nach gutem und trotzdem preiswerten Essen ist, sollte unbedingt einmal in das Galare Food Center gehen. Auch wenn es im ersten Moment ein wenig nach einem thailändischen McDonald aussieht, so ist es doch ein SB-Restaurant mit dem Anspruch, Gourmet-Speisen anzubieten. und das wird auch gehalten, absolut frisch werden die Speisen vor unseren Augen von den Köchen zubereitet. Neben so typischen Speisen wie die Tom-Yam-Suppe (Vorsicht, am besten man probiert erst mal eine kleine Schüssel, da ich sie gewöhnungsbedürftig finde) und Bratreis in allen Variationen gab es Gemüse- und Fleischspieße, Salate aller Art und auch Muscheln und Austern. Selbst letzteres kostete nicht mehr als 75 Bt. Zu diesen kulinarischen Genüssen gab es noch kostenlos auf einer Bühne traditionelle Thai-Tänze zur Unterhaltung der Gäste. Im Innern des ziemlich großen Areals gab es noch Thai-Boxen und eine Kabarett-Show (Geschmackssache!). Alles in allem ein lohnenswerter Abend!

Ebenfalls lange aufhalten kann man sich auf dem Nightmarket von Chiang Mai. Neben mehreren riesigen Einkaufspalästen gibt es auf den Straßen ringsum diese Center mehrere hundert Verkaufsstände, in denen fast alles was man sich denken kann, an den Mann gebracht wird. Handeln ist hier erst recht unerlässlich, da die Händler den ersten Preis meist beim 3fachen des möglichen festsetzen. Wenn man dies weiß und sich die Sachen genau anschaut, kann man aber durchaus äußerst preiswert einkaufen! Ebenfalls preiswert einkaufen und gleichzeitig die teilweise doch sehr exotischen Eßgewohnheiten der Thailänder studieren kann man besonders auf dem Warorot-Markt, wo man u. a. lebende Frösche in allen Größen, Raupen, diverse Insekten, Fische, die direkt beim Kauf getötet werden, getrocknete Hühnerkrallen, Schweinedärme und -ohren am Spieß usw. kaufen kann.

Doi Inthanon:

Doi InthanonUm den Chiang Mai Aufenthalt nicht völlig zum Stadt- und Einkaufsbummel verkommen zu lassen, machten wir noch einen Tagesausflug zum Doi Inthanon, Thailands höchstem Berg. Eigentlich wollten wir uns dazu ein Auto mieten, aber da dies fast genauso teuer ist wie eine gebuchte Tour, die Straßenverhältnis nicht die besten und man bei der Fahrweise der Thailänder nicht gerade an eine gemütliche Autofahrt denkt, entschlossen wir uns, in einem der zahlreichen Reisebüros einen Tagestrip zu buchen. Mit einem ziemlich alten Auto fuhren wir zum Doi Inthanon. Leider war es uns dort nicht vergönnt, einen Blick über das Land zu werfen, da wir bei unter 20°C mitten in den Wolken verschwanden. Deshalb verließen wir den höchsten Punkt ziemlich schnell und machten ca. 6 km unterhalb an 2 in Nebel getauchte Chedis Station. Bei schönem Wetter sind diese zueinander symmetrisch gebauten Tempel und ihrem schönen Park ein guter Punkt zur Erholung. So waren wir aber froh, den Innenraum erreicht zu haben und uns zwischen den vielen Blumen und orangenen Plastikeimern mit Spenden für Mönche ein paar Augenblicke der Ruhe zu gönnen.

Weiter ging es dann zu dem rauschenden Vachirathan-Wasserfall, wo das Wetter auch wieder besser war, und am Royal Project vorbei, wo Bergstämme vor allem Blumen und Kräuter (statt Opium) anbauen. Zum Abschluss machten wir noch einen Abstecher zu den Mae Ya Falls, die aber mitten in der Regenzeit sicher eindrucksvoller sind.

Nach nunmehr 14 Tagen Aufenthalt wollten wir uns mal ein paar Tage am Strand gönnen. Eigentlich gibt es dazu in Thailand auch tausend Möglichkeiten, aber wir hatten 2 Dinge zu berücksichtigen: erstens hatten wir nur noch 7 Tage (von denen 3 Tage in Bangkok geplant waren) und zweitens waren es unsere Finanzen! Obwohl ich eigentlich unter allen Umständen nach Koh Samui wollte, musste ich mich doch anders entscheiden (allein der Flug dorthin hätte uns 100 DM mehr gekostet oder einen ganzen Tag Fahrzeit und zurück das gleiche). So versuchten wir etwas zu finden, was in der Nähe von Bangkok liegt und da blieb nur die Südostküste. Außerdem hatten wir das Problem, dass in der Regenzeit manche Inseln wegen zu geringer Auslastung fast komplett geschlossen waren, so dass wir uns einen größeren Ort suchen mussten, und Koh Samet auf Grund der stark verbreiteten Malaria ebenfalls ausfiel. So landeten wir also in Pattaya.

Pattaya:
Allgemeines:

PattayaDie Hochburg des Sextourismus (auch wenn die Manager angeblich versuchen, diesem Image entgegenzuwirken, ist es allgegenwärtig) hat nicht viel zu bieten, was einen Abstecher hierher lohnt, lediglich wer ein Fan von Hamburgs Reeperbahn ist, kommt hier voll auf seine Kosten (s. u.). Ansonsten gibt es viele Geschäfte, relativ teures Essen (lediglich die fliegenden Händler am Strand, die einen mit Muscheln, Krebsen und Riesengarnelen verwöhnen und ein Selbstbedienungs-Japaner, der sich durch seine preiswerten und sehr leckeren Gerichte, welche man sich selbst am Tisch zubereiten kann, heben sich von den anderen ab) und mittelmäßige Strände. Auch die Unterkünfte sind auf den Sextourismus ausgerichtet, manche Hotels vermieten gar nicht erst an Paare, kleine Pensionen sind so gut wie überhaupt nicht zu finden.

Die Strände:

Sonderlich spektakulär sind die Strände ringsum Pattaya nicht. Die Wasserqualität des direkt am Ort befindlichen Pattaya Beach war zumindest zu unserer Zeit schlecht. Der ca. 3 km südlich gelegene Jomtien Beach ist schon wesentlich ansprechender. Da dieser aber auch Ziel aller wohlhabenden Touristen und Einheimischen ist, sind die Preise für Wassersportaktivitäten (Parasailing, Jet-Ski, segeln, surfen usw.) ziemlich hoch (vergleichbar zu Deutschland). Einen Versuch wert scheint mir der Ausflug zu einer der vorgelagerten Inseln, die man per Linienschiff oder privat gecharterten Motorboot erreichen kann.

Nachtleben:

Pattayas SündenmeilenWenn in Pattaya die Sonne ins Meer versinkt, gehen die Lichter der Pubs und Go-Go-Bars an. Alles was 2 Brüste hat putzt sich heraus, setzt sich an eine der unzähligen Freiluftbars und preist sich lautstark jedem vorüberziehenden an, der Rest lässt in einer der Go-Go-Bars die Hüllen fallen oder hat bereits einen "Begleiter" gefunden. In ganz Pattaya scheint es eh nur "Paare" unterschiedlicher Nationalität zu geben. Dies gilt für Heteros genauso wie für Schwule, die in den Bars mit den schmucken Boys auf ihre Kosten kommen sollten.

Man kann über diesen Ort sehr geteilter Meinung sein, ich jedenfalls werde nie wieder hierher zurückkehren, da dies nichts mit dem eigentlichen Thailand zu tun hat und wer nur deshalb nach Thailand fährt, ist ein armer Wicht, denn er hat kein Auge für die wahre Schönheit Thailands und eine Menge verpasst!


Nach diesen Erlebnissen warfen wir uns für die letzten Tage noch einmal in das Großstadtgetümmel und in den Abgasmief von Bangkok, um die letzten Einkäufe zu tätigen, uns den Grand Palace anzusehen und einen letzten Ausflug (nach Nam Tok, siehe 1. Seite) zu unternehmen.

Am 29. Juni ging es dann ein letztes Mal zum Flughafen, um mit einem Rucksack zusätzlich (irgendwo musste man ja die ganzen Einkäufe verstauen und es gibt in Thailand recht preiswert gute Rucksäcke), einem Kopf voller Eindrücke und dem Wissen, nicht das letzte Mal hier gewesen zu sein, wieder gen Heimat zu fliegen.